Schwangerschaftsdiabetes

Allgemeine Fragen und Gespräche rund um Diabetes
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Petra
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Re: Schwangerschaftsdiabetes

Beitrag von Petra »

Hallo hjt_Jürgen
Ich meinte schon einmal in einem anderen Thread irgendwo im Forum von dir gelesen zu haben, dass sich die Symptome vom Hypo und dem zu tiefen Blutdruck deiner Meinung nach ähneln. Darum wollte ich sagen, dass dies für mich nicht zutrifft.

Aber umgekehrt ist es auch bei mir so, dass tiefer Blutdruck Schwindel auslösen kann. Das kann ich nur bestätigen. Und so hast du es wohl gemeint. Alles klar. Jetzt habe ich verstanden, was du meintest.

Den Trick, etwas Kleines zu essen bei zu tiefem BD, könnte ich auch mal ausprobieren. Kaffee oder Schwarztee hilft nämlich nichts. :| Man lernt nie aus. Danke für den Tipp.

Herzlich,
Petra
Solange Menschen nicht denken, dass Tiere fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
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Herr_Koch
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Re: Schwangerschaftsdiabetes

Beitrag von Herr_Koch »

Die Symptome können sich tatsächlich ähneln. Als Diabetiker (und als so bezeichnete Menschen) sucht man die Ursache natürlich zuerst bei der Krankheit. Dass andere Ursachen auch dafür verantwortlich sein können, blendet man bisweilen gern mal aus, ist der Diabetes doch sehr dominant im Leben. Ich glaube nicht, dass das bei den alten Hasen hier im Forum oft vorkommt, lese es mehr in den Weiten des Internets, vor allem bei neu Diagnostizierten. Liest man bei Wikipedia zum Thema Hypotonie (niedriger Blutdruck), sieht man folgende Symptome:
Blässe, kalte Hände und Füße
rasche Ermüdbarkeit, Konzentrationsschwäche
Schwindel
Kopfschmerzen
Tachykardie (Herzrasen)
Kollapsneigung, Synkopen (Bewusstlosigkeit)

Und dies sind auch gern genannte Symptome für eine Hypoglykämie.

Aber, wie so oft beim Diabetes – und das ist der Fluch bei unserer Krankheit – es gilt nur allgemein und kann bei jedem wieder anders sein. Dennoch, grad bei jemandem wie Susi kann die Ursache sehr gut beim Blutdruck liegen, weil – so die bisherigen Werte – der Blutzucker an sich in Ordnung zu sein scheint.

Es wäre wohl wirklich gut, wenn die Sache mit dem Diabetes mal wirklich professionell abgeklärt wird. Sonst sorgt die Unsicherheit für Schwierigkeiten, die so nicht nötig sind und die Schwangerschaft zusätzlich komplizieren.
hjt_Jürgen

Re: Schwangerschaftsdiabetes

Beitrag von hjt_Jürgen »

Und da hast Du den nächsten Fluch unserer Krankheit (die ich nach mehr als 20 bewussten Jahren damit für mich als Segen sehe): Sie ist ausschließlich an historisch willkürlich definierten Grenzwerten aufgehängt, die lediglich gemeinsam haben, dass sie sehr bis extrem weit über den Obergrenzen liegen, die ein gesunder BZ erreicht.
Und in den weiten Umfeldern dieser Grenzwerte sind außer dem Blutzucker absolut keine Veränderungen mess- oder sonst irgendwie feststellbar. Die bei Wiki gelisteten Symptome treten von gaaanz wenigen individuellen Ausnahmen abgesehen erst bei noch sehr viel höherem BZ auf.

Auch die beste Behandlung macht ja nichts anderes, als den BZ möglichst viele von 24 Stunden möglichst nahe am bzw. im gesunden Bereich zu steuern. Und warum frau eine Diagnose brauchen soll, wenn ihr BZ aktuell so gesund verläuft, wie das mit einer sehr guten Behandlung auch kaum besser erreicht werden kann, will sich mir nicht so recht erschließen.
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Herr_Koch
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Re: Schwangerschaftsdiabetes

Beitrag von Herr_Koch »

Wenn dir eine Fachperson sagt, dass mit deinem Körper was nicht stimmt, find ichs wichtig, dass eine besser qualifizierte Fachperson diese Aussage widerlegt. Sonst hat man vielleicht immer eine Unsicherheit im Hinterkopf. Und da man in der Schwangerschaft ja sowieso oft zum Arzt geht, fällts kaum ins Gewicht. Medizinisch notwendig vielleicht nicht, aber psychologisch.
hjt_Jürgen

Re: Schwangerschaftsdiabetes

Beitrag von hjt_Jürgen »

Die Grenzwerte können heute unterschritten werden=kein Diabetes
und nächste Woche überschritten werden=Diabetes

Heute ohne Diagnose Diabetes gilt bei den meisten Diabetologen 10 ne Stunde nach dem Essen noch als gesund,
nächste Woche mit Diagnose Diabetes schaden die selben 10 dem Kind. Da dürfen es nur noch 8 oder noch weniger sein.

Wo siehst Du da Sicherheit?

Die einzige Sicherheit hat die Mutter mit möglicher- oder zeitweise auffälligem BZ mit ihrem Messgerät: Danach den BZ im gesunden Bereich steuern, ohne oder mit Diabetes, und gut is :)
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Herr_Koch
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Re: Schwangerschaftsdiabetes

Beitrag von Herr_Koch »

Ich seh eher die Unsicherheit, wenn eine Diabetesberaterin einen Diabetes diagnostiziert, obwohl die Werte super sind. Wir sind uns ja einig, dass aus unserer Sicht alles in Ordnung ist. Und die Grenwerte werden ja nicht täglich neu gewürfelt. Zu einer seriösen Schwangerschaftsuntersuchung gehört (vielleicht, wie gesagt, selber war ich noch nicht so oft schwanger ;)) doch auch mal eine Blutzuckermessung. Und wenn die von einem Arzt als unbedenklich erklärt wird (was ein Arzt ja wohl auch tun wird bei den Werten), ist die Unsicherheit zumindest weg. Es scheint ja so, dass die Werte nicht mal annähernd in die Nähe eines möglichen Schwangerschaftsdiabetes kommen.
Susi

Re: Schwangerschaftsdiabetes

Beitrag von Susi »

Hallo ihr lieben,

ich versuche es ruhig zu nehmen. Ich merke, dass ich am Tag nie unter 4.8 und 5.0 komme. Ich denke der Körper ist wie programmiert auf diesen Wert, wahrscheinlich aus Schutz vor Zu tiefen BZ für das Ungeborene. Ich habe meinen Durchschnittswert von Gerät ausgemessen, sind über 350 Werte. Habe ihn dann in diese Rechnungstabelle eingegeben
http://www.insulin-dosierung.de/service/hba1c/
der Wert war knapp 5.5 % also eigentlich gut, ich denke auch für eine Schwangerschaft. Ich werde ev beim HAusarzt noch das HB hba1 c messen wobei ich denke der Wert ist ähnlich oder tiefer. Ich habe immer wieder zu verschiedenen Zeiten gemessen aber mehrheitlich nach dem Essen. Ich denke dies ist in Ordnung. Ich werde halt immer wieder konfrontiert mit den Messen der nüchtern Werte. Vielleicht wäre es besser diese auch nicht mehr täglich zu messen.

@ jürgen: unser Grosser freut sich, weiss aber natürlch nicht so Recht was auf ihn zukommt mit einem Geschwisterchen.

Liebe Grüsse
Susi
Susi

Re: Schwangerschaftsdiabetes

Beitrag von Susi »

Es ist halt so, dass bei einen nüchtern Wert von 5.1 mmol die Diagnose gestellt ist. Es wird dann alles heraufgefahren mit Ernährungsberatung/ Diabetesberatung und und. Die Aussage ist die Kinder werden immer schwerer deshalb haben sie Diagnosenstellung verschärft. Deshalb sind oft Babys über 4000g nicht mal von Diabetes Mütter. Ich habe auch oft gelesen das Von Diabetes Mütter die Kinder teilweise eher wenig wiegen, da sie Insulin bekamen oder sich sehr Kohlenhydratarm ernähren.
Naja, mal schauen was die Forschung weiter sagt.

Grüsse
Susi
hjt_Jürgen

Re: Schwangerschaftsdiabetes

Beitrag von hjt_Jürgen »

@Herr Koch
Mit 7mmol/l morgens nüchtern wird zum Diabetiker ernannt. Nun kommt der Betroffene um 7 Uhr zum Dok A für die Blutabnahme und hat 6,5=kein Diabetes. Fährt dann um 8 Uhr zur Blutabnahme bei Dok B und bei dem sind's 7,5=Diabetes. Beide Blutproben werden im selben Labor mit dem selben Gerät bestimmt und stimmen so hundertzentig, wie möglich. Welcher Dok hat nun bei seiner Diagnose gewürfelt?
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Herr_Koch
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Re: Schwangerschaftsdiabetes

Beitrag von Herr_Koch »

Mit 6,5 nüchtern würd ich nicht von "kein Diabetes" ausgehen sondern von einer Tendenz zu einer Stoffwechselstörung. Heisst, weitere Tests veranlassen. oGTT zB. Bei grenzwertigen Resultaten sollte man immer überprüfen. Macht der Durchschnittsdiabetiker ja hoffentlich auch, wenn er seinen BZ misst und der ihm nicht nachvollziehbar erscheint.

Es geht am Schluss darum, dass wir hier im Forum Laien sind und ich mich tunlichst hüte, jemandem nicht zu einem Arztbesuch zu raten, der unsicher ist. Auch wenn meine bescheidene Meinung klar ist, dass ein Arztbesuch nicht nötig ist.

@Susi:
Beim Blutdruckmessen hat mir mal jemand gesagt: "Wer viel misst, misst Mist." Beim Blutzucker ist das sicher nicht ganz so, aber wenn du stets gute Werte hast, fragt sich schon, ob du jeden Morgen messen musst.
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