Inselzelltransplantation

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Ottifant
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Re: Inselzelltransplantation

Beitrag von Ottifant »

Aha... das ist ja gute Infos, da werde ich mir auch mal einen entsprechenden Ausweis bestellen.
An liaba Gruass
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hut
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Re: Inselzelltransplantation

Beitrag von hut »

INSELZELL-TRANSPLANTATION
verbessert Lebensqualität bei Typ-1-Diabetes, bedingt aber eine lebenslange Immunsuppression durchführen müssen, die ihre Gesundheit vermutlich mehr schädigt als die regelmäßigen Insulininjektionen.

Inselzelltransplantationen können die Lebensqualität von Menschen mit Typ-1-Diabetes, die unter schweren Hypoglykämien leiden, erheblich verbessern. Dies zeigen die Ergebnisse einer Phase-3-Studie, die jetzt in Diabetes Care (2018; doi: 10.2337/dc17-1779) veröffentlicht wurden.

Inselzelltransplantationen können Patienten mit Typ-1-Diabetes im Prinzip von der täglichen Insulintherapie befreien, obwohl das nicht ihr eigentlicher Zweck ist. Die Behandlung ist seit einigen Jahren technisch möglich, sie wird jedoch selten durch¬geführt, da zum einen zu wenig Spenderorgane zur Verfügung stehen. Der wichtigste Nachteil ist jedoch, dass die Patienten eine lebenslange Immunsuppression durch¬führen müssen, die ihre Gesundheit vermutlich mehr schädigt als die regelmäßigen Insulininjektionen.

Die Therapie, die noch weitgehend experimentell ist, kommt deshalb nur bei Patienten infrage, die wegen einer Nierentransplantation ohnehin Immunsuppressiva einnehmen müssen oder bei denen es zu lebensgefährlichen Hypoglykämien gekommen ist. Zur zweiten Gruppe gehören die 48 Teilnehmer einer multizentrischen Studie, die in den letzten Jahren in den USA und Kanada durchgeführt wurde.

Alle Patienten hatten in den letzten Jahren trotz intensiver Betreuung wenigstens eine lebensbedrohliche Hypoglykämie erlitten, die vermutlich auf das Fehlen jeglicher Rest-produktion von Insulin in den eigenen Betazellen zurückzuführen war. Wie Eric Foster von der Universität in Iowa City und Mitarbeiter berichten, sind 42 der 48 Patienten (88 %) seit der ersten Inselzelltransplantation (einige benötigen mehrere Behandlungen) ohne schwere hypoglykämische Ereignisse geblieben.

Quelle:
Aertzeblatt.de
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hut
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Re: Inselzelltransplantation

Beitrag von hut »

diabetesclub.ch informiert mit einem Auszug aus einem Artikel der MEDICAL TRIBUNE über den aktuellen Stand der Inseltransplantation:

INSELTRANSPLANTION BEI TYP-1-DIABETES:
WER KOMMT IN FRAGE UND WOHIN GEHT DIE REISE?

Die Inseltransplantation kann das Leben von Menschen mit Typ-1-Dia¬betes verändern, mitunter sogar retten. Die Hälfte der Patienten braucht hinterher kein Insulin mehr und die Ergebnisse werden stetig besser. Noch muss diese Therapie aber denen vorbehalten bleiben, die anders nicht zu managen sind.

Die ersten Eingriffe liegen schon rund 20 Jahre zurück. In Europa sind seither 1600 Transplantationen bei 900 Patienten erfolgt, die USA kommen auf 900 Transplantationen bei knapp 400 Patienten. Die Ergebnisse sind mit den Jahren immer besser geworden.

Damit ist die Reise noch lange nicht zu Ende. Auf der Agenda stehen Allografts, also Gewebe fremder Spender, denen die „fremden“ Epitope genommen werden, und Xenografts von anderen Spezies, v.a. vom Schwein. Neu entwickelte Technologien eliminieren endogene Retroviren des Tiers vom Transplantat. Außerdem sollen transgene Schweine mit multiplen KO-Genen konstruiert werden, deren Zellen keine Abstoßung induzieren.

Das Fernziel ist noch ehrgeiziger, denn Betazellen allein machen noch keine funktionsfähige Langerhansinsel. Dazu braucht es eine Vielzahl anderer Zellen – Alphazellen, aber auch Stroma-, Nerven- und Endothelzellen sowie Perizyten. Als wie vielversprechend diese Forschung mittlerweile
gilt, erkennt man auch daran, dass sich praktisch alle großen Firmen engagieren, die auf dem Feld der
Diabetestherapie mitspielen.

Transplantation: Welche Patienten kommen infrage?

Noch sind Pankreasinseln eine zu kostbare Ressource, um sie allen Menschen mit Typ-1-Diabetes anbieten zu können. Schließlich stammen sie von hirntoten Organspendern. Außerdem benötigt der Patient lebenslang Immunsuppressiva. Deshalb muss sorgfältig abgewogen werden, wer als Empfänger infrage kommt. Kandidaten sind alle, die schwere Unterzuckerungen erleiden, obwohl sie eine optimierte Therapie erhalten. „Gute Schulung bringt die Hälfte der gefährdeten Patienten in einen Status ohne schwere Hypoglykämien, CGM schafft vom Rest noch einmal die Hälfte“, so Dr. Choudhary. Wichtig: Patienten sollten eine akzeptable Nierenfunktion haben (eGFR über 60 ml/min). Denn wenn ein Patient in absehbarer Zeit eine Nierentransplantation braucht, könnte er zeitgleich auch ein neues Pankreas bekommen.

Quelle:
https://www.medical-tribune.de

Gesamter Artikel als PDF:
MEDICAL TRIBUNE 14.pdf
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Re: Inselzelltransplantation

Beitrag von hut »

diabetesclub.ch ist auf eine interessante Forschungspublikation gestossen:

«WUNDER-GEL» SOLL DIABETES TYP-1 HEILEN KÖNNEN
Entwicklung von Forschern der EPFL schützt Transplantate effektiv vor der Immunabwehr

Diabetes-1-Patienten können künftig Langerhans-Inseln, die Insulin produzieren, von beliebigen Spendern, selbst von Tieren, transplantiert werden. Auch Immunsuppressiva sollen überflüssig sein, weil die Immunabwehr des Körpers gegen die fremden Zellen nichts ausrichten kann. Denn sie sind mit einem Hydrogel umhüllt, das Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) entwickelt haben.

Gute Barriere für Immunzellen
Das neue Gel lässt Sauerstoff und andere Moleküle passieren, sodass die Inseln versorgt werden und überleben können. Es lässt auch das lebenswichtige Insulin passieren, wehrt jedoch Immunzellen und Antikörper ab, die körperfremdes Gewebe und Zellen normalerweise rigoros zerstören. Das Gel besteht aus wasserlöslichen Kunststoffpartikeln und Natriumalginat, das aus den Zellwänden der Braunalge gewonnen wird.

Weltweit wird seit einiger Zeit nach Möglichkeiten gesucht, transplantierte Inseln vor den Angriffen der Immunabwehr zu schützen, ohne deren Angriffslust durch Medikamente zu lähmen. Derartige Immunrepressiva können fatale Wirkungen haben, weil sie in diesem Stadium auch andere Krankheitserreger weitgehend gewähren lassen. Das Team um Sandrine Gerber hat das mit dem Hydrogel geschafft, indem es weitere Wirkstoffe hinzufügte, darunter den Entzündungshemmer Ketoprofen.

Kein Warten auf Organe und Zellen
Getestet wurde das Gel von auf Inseltransplantation spezialisierten Medizinern des Universitätsklinikums Genf (HUG) und der Diabetes-Forschungsgruppe InsuLéman. Das HUG gehört zu weltweit zehn Zentren, in denen auch tierische Zellen transplantiert werden.

Die Lizenz, das Gel zu produzieren, erhielt das Genfer Jungunternehmen Cell-Caps, dem auch Gerber angehört. "Wir müssen noch Tests machen, um die Langzeitwirkung des Gels zu prüfen", so die Forscherin. "Außerdem brauchen wir eine zuverlässige Quelle für Inselzellen." Es könne noch einige Jahre dauern, bis das Gel routinemäßig eingesetzt wird. Die Hülltechnik hat das Potenzial, auch bei anderen Transplantationen zu helfen.
Dadurch würde die oft endlose Wartezeit auf passende Organe und Zellen drastisch verkürzt.

Quelle:
https://www.pressetext.com/news/20190628004
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Re: Inselzelltransplantation

Beitrag von Kenny »

hut hat geschrieben:diabetesclub.ch ist auf eine interessante Forschungspublikation gestossen:

«WUNDER-GEL» SOLL DIABETES TYP-1 HEILEN KÖNNEN
Entwicklung von Forschern der EPFL schützt Transplantate effektiv vor der Immunabwehr

Diabetes-1-Patienten können künftig Langerhans-Inseln, die Insulin produzieren, von beliebigen Spendern, selbst von Tieren, transplantiert werden. Auch Immunsuppressiva sollen überflüssig sein, weil die Immunabwehr des Körpers gegen die fremden Zellen nichts ausrichten kann. Denn sie sind mit einem Hydrogel umhüllt, das Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) entwickelt haben.

Gute Barriere für Immunzellen
Das neue Gel lässt Sauerstoff und andere Moleküle passieren, sodass die Inseln versorgt werden und überleben können. Es lässt auch das lebenswichtige Insulin passieren, wehrt jedoch Immunzellen und Antikörper ab, die körperfremdes Gewebe und Zellen normalerweise rigoros zerstören. Das Gel besteht aus wasserlöslichen Kunststoffpartikeln und Natriumalginat, das aus den Zellwänden der Braunalge gewonnen wird.

Weltweit wird seit einiger Zeit nach Möglichkeiten gesucht, transplantierte Inseln vor den Angriffen der Immunabwehr zu schützen, ohne deren Angriffslust durch Medikamente zu lähmen. Derartige Immunrepressiva können fatale Wirkungen haben, weil sie in diesem Stadium auch andere Krankheitserreger weitgehend gewähren lassen. Das Team um Sandrine Gerber hat das mit dem Hydrogel geschafft, indem es weitere Wirkstoffe hinzufügte, darunter den Entzündungshemmer Ketoprofen.

Kein Warten auf Organe und Zellen
Getestet wurde das Gel von auf Inseltransplantation spezialisierten Medizinern des Universitätsklinikums Genf (HUG) und der Diabetes-Forschungsgruppe InsuLéman. Das HUG gehört zu weltweit zehn Zentren, in denen auch tierische Zellen transplantiert werden.

Die Lizenz, das Gel zu produzieren, erhielt das Genfer Jungunternehmen Cell-Caps, dem auch Gerber angehört. "Wir müssen noch Tests machen, um die Langzeitwirkung des Gels zu prüfen", so die Forscherin. "Außerdem brauchen wir eine zuverlässige Quelle für Inselzellen." Es könne noch einige Jahre dauern, bis das Gel routinemäßig eingesetzt wird. Die Hülltechnik hat das Potenzial, auch bei anderen Transplantationen zu helfen.
Dadurch würde die oft endlose Wartezeit auf passende Organe und Zellen drastisch verkürzt.

Quelle:
https://www.pressetext.com/news/20190628004
Eine Lösung ohne Einsatz von Immunsupressiva, klingt top ! [emoji106]


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Re: Inselzelltransplantation

Beitrag von hut »

diabetesclub.ch ist auf eine Publikation gestossen, nach welcher sich in der Inselzell-Transplantation möglicherweise neue Wege abzeichnen:

INSELZELL-TRANSPLANTATION GEHT UNTER DIE HAUT

Die seit Jahren angewandte Transplantation von fremden Insulin-produzierenden Inselzellen in die Leber ist momentan der effektivste Weg für eine dauerhafte Unabhängigkeit von Insulin-Spritzen bei Typ-1-Diabetes. Allerdings gilt diese chirurgische Therapie immer noch als experimentell. Bei der Infusion der Spenderzellen in die Leber treten zudem häufig Komplikationen wie Hämorrhagien, Portalvenenthrombosen, Entzündungsantworten und Amyloidosen auf, welche zu einem Verlust des Transplantats führen können.

Eine Studie bestätigt jetzt erstmals die Möglichkeit einer subkutanen Transplantation im Tierversuch. Diese Methode hat einige Vorteile.
Auch mit Transplantationen unter die Haut wird schon länger experimentiert. Bis zum jetzigen Zeitpunkt stellten jedoch vor allem Nähr- und Sauerstoffmangel ein unüberwindbares Hindernis für subkutan applizierte, allogene Inselzelltransplantate dar. In einer neuen Publikation im Fachjournal »Nature Metabolism« berichten Forscher der University of Pennsylvania, Philadelphia, wie es ihnen gelang, mithilfe einer speziellen Kollagenmatrix das Überleben der subkutan injizierten Inselzellen langfristig zu gewährleisten.

Die Autoren um Dr. Ming Yu schlussfolgern, dass die subkutane Inselzelltransplantation mit IVM eine wirkungsvolle Alternative zur gängigen intraportalen Inselzelltransplantation bei Menschen mit Typ-1-Diabetes darstellen könnte. Die verbesserte lokale Neovaskularisation, überlebensfördernde zelluläre Signale und die Herabregulierung des programmierten Zelltodes dürften der Grund für das dauerhafte Überleben der IVM-Inselzellen sein.

Die Forscher hoffen sogar, dass sich nicht nur Spenderzellen so transplantieren lassen, sondern auch aus Stammzellen gezüchtete Betazellen. Das würde das Problem lösen, dass zu wenige Transplantate zur Verfügung stehen. Allerdings müssen Sicherheit und Wirksamkeit der subkutanen Inselzell-Transplantation zunächst noch in klinischen Studien am Menschen überprüft werden.

Quelle / mehr dazu:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ ... 3/seite/2/
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Re: Inselzelltransplantation

Beitrag von hut »

Diabetesclub.ch ist auf einen interessanten Forschungsbericht im Zusammenhang mit der Xenotransplantation, also die Übertragung von lebens- und funktionstüchtigen Zellen oder Zellverbänden einschliesslich ganzer Organe oder Körperteile zwischen verschiedenen Spezies, gestossen:

WIE GENETISCH VERÄNDERTE SCHWEINEZELLEN DAS LEBEN VON DEIABETESBETROFFENEN RETTEN KÖNNEN

Spenderorgane sind knapp, auch und vor allem für Patienten mit Herzerkrankungen und Diabetes. Die aktuelle Coronapandemie verschärft diese Situation zusätzlich. Doch genetisch veränderte Schweineorgane und Zellen von Schweinen sind eine mögliche und sehr gute Alternative, erklärt Prof. Stefan Bornstein, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik III am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden.

Organ- und Zelltransplantationen sind bei manchen chronischen Erkrankungen eine Behandlung der Wahl, bei denen andere Therapien keinen Erfolg (mehr) versprechen. Dies ist beispielsweise bei einem drohenden oder bereits eingetretenen Nierenversagen oder bei einem Typ-1-Diabetes mellitus mit schwerem Krankheitsverlauf, bei welchem eine Inselzelltransplantation in Betracht kommt, der Fall. Dabei werden Insulin-produzierende Zellen aus einem Spenderorgan (Bauchspeicheldrüse) entnommen, aufwändig aufbereitet und anschließend dem Empfänger in die Leber gespritzt.

„Doch viele Menschen warten vergeblich auf ein lebensrettendes Organ, weil das Angebot an Spenderorganen viel geringer ist, als die Zahl der potenziellen Empfänger. Darum suchen wir neue Wege, um künftig mehr Menschen helfen zu können“, erklärt Prof. Stefan Bornstein. Ein möglicher Ausweg sind xenogener Transplantationen oder Xenotransplantationen. Bei dieser Form der Transplantation gehören die Gewebe- oder Organ-Spender einer anderen Spezies an als die Empfänger. So könnten künftig aufbereitete Inselzellen aus der Bauchspeicheldrüse von Schweinen diese Funktion in dem menschlichen Organ übernehmen und die Therapiemöglichkeiten für die Patienten vom Aufkommen an Spenderorganen entkoppeln.

Quelle / mehr dazu:
https://tu-dresden.de/tu-dresden/newspo ... en-koennen
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