Diabetes und Kortison

Allgemeine Fragen und Gespräche rund um Diabetes
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hut
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Re: Diabetes und Kortison

Beitrag von hut »

Cortison hilft tatsächlich bei vielen Schmerzzuständen, wenn nur die verrückt spielenden BZ-Werte dabei nicht wären....
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Nike

Re: Diabetes und Kortison

Beitrag von Nike »

@ Bianca, kann Dir das kein Endo sagen? Die müssten das doch eigentlich wissen. Ich würd mal vermuten, dass so lange alle betreffenden Organe gesund sind, dass sich die Nebennierenrinde wieder erholt.
Der Körper misst ja regelmässig den eigenen Cortisongehalt im Blut und reguliert die Menge. Wenn von aussen Cortison kommt, produziert er weniger eigenes. Wenn nun Du die Dosis langsam langsam zurückfährst, hat der Körper Zeit, die eigenen Produktion wieder hochzufahren.

Grüessli Nike
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hut
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Re: Diabetes und Kortison

Beitrag von hut »

... und noch dies zum Thema Diabetes und Cortison gefunden:
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Gyuri

Re: Diabetes und Kortison

Beitrag von Gyuri »

Schischi hat geschrieben:… kann ja wohl nicht sein, dass man ein Diabetiker nicht auf so etwas vorbereitet. :W
Redensart:
Da geht's den Menschen wie den Leut' ;)
Ich hatte im Herbst 2009 eine größere Herz-OP und darum auch Kortison bekommen. Auf der Intensivstation wusste man über die Wirkung bei Diabetikern schon bescheid und die konnten mich auch recht gut neu einstellen. Als ich dann aber verlegt wurde, fing das Übel an. Ich bekam dann erst mal "Diabetiker-Kost" weil die auf Station standardmäßig jeder Diabetiker bekommt. Dass ich aufgrund meiner ICT aber normale Kost brauche, wollten die nicht wahr haben. Na ja, etwas abnehmen konnte auch nicht schaden …
ABER dann reduzierten die meine Kortisondosis ohne es mir zu sagen. Der Erfolg war dann einmal 45 mg/dl und einmal 42 mg/dl. In beiden Situationen konnte ich mir aber noch selbst helfen. Das Dumme war nur, es stand in meiner Krankenakte und auf der anschließenden Reha wollte man mir überhaupt nichts mehr zutrauen, was meinen Therapieplan betraf. Mit dem was da alles schief lief, könnte ich Bände mit Text füllen.

Aus Schaden wird man klug (oder zumindest klüger). Wenn ich jetzt in ein Krankenhaus muss, sage ich von vornherein: "Mein Diabetes-Management gebe ich nicht aus der Hand und mit Diabetikerkost könnt Ihr mir gestohlen bleiben."

Die letzten drei mal hat es funktioniert. :R Ich kann also jedem nur dazu raten, energisch aufzutreten und sich wirklich selbst um alles zu kümmern.
Nike

Re: Diabetes und Kortison

Beitrag von Nike »

Gyuri hat geschrieben:Ich kann also jedem nur dazu raten, energisch aufzutreten und sich wirklich selbst um alles zu kümmern.
Das find ich einen guten Rat.

Grüessli Nike
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hut
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Re: Diabetes und Kortison

Beitrag von hut »

Notwendige Kortison-Behandlungen sind bei Menschen mit Diabetes gefürchtet, da unter Kortison die Blutzuckerwerte kaum mehr im Zaum zu halten sind. diabetesclub.ch ist auf eine interessante Studienpublikation gestossen:

METFORMIN MILDERT NEBENWIRKUNGEN VON KORTISON

Der bei Diabetes altbewährte Wirkstoff Metformin kann offenbar die gefürchteten Nebenwirkungen einer Kortison-Behandlung abmildern. Vielleicht eröffnet sich dadurch eine Chance, der weit verbreiteten Kortison-Angst in Zukunft etwas entgegenzusetzen.

Vor den möglichen Nebenwirkungen bei der Einnahme von Kortison und ähnlichen Präparaten, sogenannten Glucocorticoiden, haben viele Patienten Angst: Dazu gehören Gewichtszunahme, ein Anstieg des Blutzuckers, Verlust von Knochen- und Muskelmasse sowie ein erhöhtes Infektions- und Thromboserisiko. Mediziner sprechen auch von Cushing-Syndrom. Obwohl das bei kurzfristiger Anwendung kaum zu befürchten ist, hat die Kortison-Angst bei Langzeiteinnahme hoch dosierter Tabletten durchaus ihre Berechtigung. Hier könnte sich jedoch durch Metformin eine Lösung abzeichnen, wie eine Studie der Arbeitsgruppe von Professor Dr. Márta Korbonits von der Queen Mary University in London ergab.

An der Studie nahmen 53 nicht diabetische Patienten teil, die über längere Zeit Glucocorticoide einnahmen. Die Forscher testeten nun, ob sich die Verteilung des Fettgewebes im Körper der Teilnehmer veränderte, wenn sie Metformin zusätzlich bekamen. Nach 12 Wochen Studiendauer zeigten sich zwar beim Fett keine nennenswerten Unterschiede gegenüber Teilnehmern, die kein Metformin eingenommen hatten, allerdings hatten sich andere Merkmale sehr wohl verbessert. Dabei handelte es sich um Werte, die mit der Gesundheit von Herz und Kreislauf, dem Zucker- und dem Knochenstoffwechsel sowie der Arbeit der Leber zu tun haben. Gleichzeitig verstärkte Metformin die antientzündliche Hauptwirkung der Glucocorticoide sogar noch.

Metformin könnte eine kostengünstige Möglichkeit darstellen, um die Nebenwirkungen von Corticosteroiden abzumildern, schreiben die Studienautoren in der Fachzeitschrift The Lancet Diabetes & Endocrinology. Sie sprechen sich dafür aus, diesen positiven Effekt weiter zu untersuchen.

Quelle:
https://www.aponet.de/aktuelles/forschu ... ldern.html
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Re: Diabetes und Kortison

Beitrag von diabetix »

Nebst Insulin (Pen) nehme ich auch janumet XR und xigduo ärztlich verordnet ein. Beide Medis enthalten Metformin. Ab und an brauche ich eine Cortisonspritze um einen Morbus Scheuermann im Zaum zu halten. Meine Blutzuckerwerte verändern sich nicht in ungewöhnlichen Ausmass nach einer Cortison-Behandlung.
Für mich passt es so :thumbup:
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Re: Diabetes und Kortison

Beitrag von Fischli »

Bei mir stehen 2x Infiltrieren an der Halswirbelsäule mit reduzierter dosis Cortison an

Ich habe inzwischen so starke Nachen/Schulterschmerzen die fast täglich Kopfschmerzen auslösen . Hoffentlich nützt das Cortison etwas.
Zb bei der Lendenwirbelsäule hielt die wirkung nur 4 Tage an
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hut
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Re: Diabetes und Kortison

Beitrag von hut »

Ein aktueller Artikel zu "Diabetes und Kortison"

Vorsicht mit Kortisonspritzen bei schlecht eingestelltem Diabetes

Intraartikuläre Injektionen von Kortikosteroiden wirken sich in der Regel höchstens kurzfristig auf den Blutzucker aus. Bei schlecht kontrolliertem Diabetes ist jedoch Vorsicht geboten: Hier kann sich die Hyperglykämie auch längerfristig verschlechtern.

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Re: Diabetes und Kortison

Beitrag von radies »

Ich hatte auch mal eine frozen shoulder. Unangenehm. Ich bekam eine Cortison-Inflitration in das Gelenk. Die ersten Tagen merkte ich noch nichts, aber das Cortison exfiltrierte natürlich ein bisschen, so dass ich eine Woche lang übte. Ich spritzte dann während einiger Zeit 2-4 U mehr Basis, ich erinnere mich nicht mehr genau. Bolus brauchte ich auch jeweils etwas mehr.
Mit dem Abklingen der Cortisonwirkung hatte ich dann eine Weile Hypos, bis ich realisierte, dass ich wieder auf die alte Dosis zurück sollte.
Ich wurde von meinem Arzt gewarnt. Ich wusste aber schon vorher darüber Bescheid und war daher anfangs gar nicht erpicht auf die Cortison-Infiltration, bis ich dann wirklich die Schulter fast gar nicht mehr bewegen konnte.
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