MiGel / Insulinpumpe

[hut]

Der Verein Swiss Diabetes Kids geht in seinem aktuellen Newsletter über mehrere Seiten auf das Thema "MiGeL und Insulinpumpenpreise" ein:
http://www.swissdiabeteskids.ch/images/ ... _Nov18.pdf

Nach dem Lesen des Newsletters stellte sich für mich die Frage, ob mit diesem Statement die Interessen der Betroffenen, oder allenfalls prioritär die Interessen der Firmen, welche den Verein finanziell unterstützen, vertreten werden?

Ich bin froh, dass sich diabetesclub.ch zur absoluten Unabhängigkeit und damit zum Verzicht auf das Sponsoring durch Firmen bekennt!

[Luzerna]

Genau meine Ansicht. Ich habe uns nach dem Lesen des gestrigen Newsletters per sofort von dieser Organisation abgemeldet weil ich auch finde sie vertreten mehrheitlich die Interessen der Pharmaindustrie statt der Diabetes-Betroffenenen. Sie haben aber meine Sichtweise nicht nachvollziehen können. Bin deshalb froh, noch andere Meinungen zu hören.

[hut]

Sie haben aber meine Sichtweise nicht nachvollziehen können

Das glaube ich, die im Newsletter dargelegte Sichtweise kommt mir sehr bekannt vor: Nach der Kassensturz-Sendung hatte ich ein langes Telefonat mit der Firma Medtronic und hörte dort (wen wundert's?) genau die im Newsletter dargelegte Sichtweise. Es lag jedoch kein Grund vor, diese für den diabetesclub.ch zu übernehmen

[Mausella]

Guten Abend
Ist jemanden von Euch bekannt, ob auch Insulet die Preise für den Omnipod anpassen wird? Danke und lG Mausella

[hut]

Hallo zusammen,
habe ebenso den neuen Vertrag von Medtronic bekommen. Fact ist: verrechnet werden 12 Packungen MiniMed Quickset und 12 Packungen Reservoire - das heisst, ich (wie viele andere hier auch) werde etwas über CHF 250 aus dem eigenen Sack zahlen müssen. Da bei mir ein Reservoir im Schnitt 5 Tage reicht und ich QuickSet ebenfalls mehr als 3 Tage ohne Probleme nutzen kann, bezahle ich der Firma für Material, das ich gar nicht nutze. Dass ich den "Betrag, welcher nicht für Verbrauchsmaterial benutzt wird", für den Bezug von Accessoires einsetzen kann, hilft mir gar nichts, da ich den Sinn nicht einsehe, Accessoires über Medtronic zu beziehen. Ich finde es nicht nur eine Frechheit von Medtronic, die verlangten Preissenkungen des BAG auf Kosten der Patienten zu umgehen, sondern auch für nicht benötigtes Material Geld zu kassieren. Das ganze passiert übrigens auch beim CGM. Problemlos kann ich ein CGM 2 mal 6 Tage benutzen, habe deshalb bei der 640G auch den Vertrag mit 10 Packungen Enlite unterschrieben. Wenn man aber auf die 670G upgraden möchte, wird man gezwungen, den Vertrag mit 15 Packungen Enlite Sensoren zu unterschreiben, obwohl auch hier eine ununterbrochene CGM-Versorgung mit weniger, dafür aber "verlängerten" Sensoren möglich wäre.
Hätte ich dank der Pumpe nicht eine massive bessere BZ-Einstellung erreicht als früher mit der Basis-Bolus-Therapie, würde ich diese Preispolitik mit Garantie nicht mitmachen. Da wird meiner Meinung ganz einfach aufgrund der gesundheitlichen Notwendigkeit der Patienten abkassiert.
Gibt es wirklich keine Möglichkeit, sich gegen diese Zwängerei zu wehren?

Die Frage von ChrisJ wurde durch den diabetesclub.ch an den Preisüberwacher weiteregeleitet. Hier seine Antwort dazu:

Preisüberwacher Antwort.pdf

[Luzerna]

Leider geht der Preisüberwacher nicht auf die neuen Bedingungen von Medtronic ein, d. h. dass man nicht mehr einzeln bestellen kann. Ich habe ja mit der MiGel-Änderung sogar noch mehr zur Verfügung (+ 390.-/Jahr).
Dagegen will ich angehen. Die Preise von Medtronic sind ja unverändert.
Ich frage mich ob solche Vertragsbedingungen zulässig sind und ob sie nicht die Option „alles einzeln bestellen“ anbieten müssten?

[frank-alfred]

Ich habe von einigen Tagen die folgende Mitteilung von meiner KK erhalten:
>>Sie haben die Jahreslimite von CHF 3'285.00 (pro rata) für Insulinpumpen gemäss dem Bundesgesetz über die
Krankenversicherung (KVG) erreicht. Für das laufende Kalenderjahr dürfen daher keine weiteren Kosten
vergütet werden.<<

Dieses Jahr habe ich monatlich CHF 348.85 für die Omnipods bezahlt und von der KK die folgenden Beträge rückerstattet bekommen:
• 8 x CHF 314.05 (CHF 34.90 Selbstbehalt)
• 1x CHF. 348.95
• 1x CHF 144.15

Vor der letzten MiGeL Revision habe ich CHF 10.80 pro Tag bekomme sollen.- jetzt CHF 10,07 pro Tag.

]MEINE FRAGE[
Ich habe gemeint, dass ich mit einer Jahreslimite von CHF 3´675.55 rechnen dürfte. Habe ich alles missverstanden - muss man jetzt noch 10% Selbstbehalt von den CHF 10.07 pro Tag abziehen? Wäre dankbar für alle Kommentare und Hinweise.
Gruss
Frank-Alfred

[hut]

Dia Aussage der Krankenversicherung ist korrekt:
Von den in der MiGeL festgelegten Vergütungsbeträgen sind 10% als Selbstbehalt, jedoch maximal 700 Franken für Erwachsene und 350 Franken für Kinder, durch die Versicherten zu tragen.
Das bedeutet, dass der Maximalbetrag erreicht ist, wenn die Versicherung Fr. 3'308.- (3'675.55 - 10%) bezahlt hat.

[ChrisJ]

Kostenberechnung 640G.pdf

Hallo zusammen
nach langer Zeit melde ich mich wieder mal. Der Punkt war folgender: neuen Vertrag unterschreiben oder nicht? (hatte noch nicht mal einen alten Vertrag unterschrieben, da ich meine 640G im August erhielt). Nach einem langen Telefonat mit einem Vertreter der Medtronic (und internen Abklärungen seinerseits und Einwänden meinerseits) kamen wir überein, dass er mir einen alten Vertrag schicken könne. Nach Anfrage bei meiner KK (Concordia) hat mir diese geschrieben, dass sie den MiGel Betrag von CHF 10.07/Tag vergüte (dh CHF 3'675 im Jahr abzüglich Franchise und Selbstbehalt), unabhängig davon, ob die MiGel Position den Betrag von CHF 10.07 im Kleingedruckten in Pumpenmiete und Material unterteilt.

Diese Voraussetzungen haben mich nun veranlasst, die Rechnung näher zu untersuchen. Ich bin zu erstaunlichem Ergebnis gekommen, die ich euch nicht vorenthalten möchte.
Neuer Vertrag (Standard, dh 12 Pack Quickset, 12 Pack Reservoire, was einen Wechsel alle 3 Tage ermöglicht) mit einem Fixbetrag von 10.77 pro Tag ergibt ein Jahrestotal von CHF 3'931, das heisst man verbleibt auf Selbstkosten von CHF 255 sitzen, egal ob man sämtliches Material braucht oder nicht.

Nach altem Vertrag, bei dem zwar die Pumpenmiete mit CHF 160.60/Mt deutlich teurer ist als beim neuen Vertrag (CHF 124.40), und das Material ebenfalls leicht teurer kommt als beim neuen Vertrag, (Quickset CHF 172.36 statt CHF 161.91, Reservoire CHF 43.94 statt CHF 41.28), kann es sich je nach Wechselturnus lohnen, doch den alten Vertrag zu bevorzugen.
Beispiel1: Quickset alle 4 Tage, Reservoir alle 8 Tage, ergeben Jahreskosten von CHF 3700 (was einem Tagespreis von CHF 10.14 entspricht bzw einer Zuzahlung von CHF 25 im Jahr)
Beispiel2: Quickset alle 5 Tage, Reservoir alle 10 Tage, ergeben Jahreskosten von CHF 3345 (was einem Tagespreis von CHF 9.17 entspricht und somit keiner Zuzahlung)
Beispiel3: Quickset und Reservoir alle 3 Tage (analog zum neuen Vertrag), ergeben Jahreskosten von CHF 4558 und liegen damit massiv über den Vertragsbedingungen des neuen Vertrags.

Ich versuche, im Anhang ein pdf hochzuladen, in dem die einzelnen Berechnungen nachvollziehbar sind.
Ein Beharren auf dem alten Vertrag kann also sinnvoll sein, vorausgesetzt, dass die Krankenkasse den MiGel Betrag von CHF 10.07 NICHT in die beiden Einzelunterpositionen unterteilt (was der Medtronic Vertreter als eine mögliche Falle erwähnte)
Hoffe, dass dieser Post für euch eine Hilfe ist und wünsche allen im Neuen Jahr besonders viel Gesundheit und weiterhin viel Durchhaltewillen

[Luzerna]

Danke für diese Abklärungen. Ich werde versuchen auch beim Wechsel auf die 670 auf einem alten Vertrag zu bestehen. Mal sehen was da möglich ist.
Bezüglich Abrechnung der Krankenkassen wurde mir gesagt, dass sie es gar nicht aufteilen können, da es nur eine MiGel-Nr. ist. Bei Sympany haben sie mir das auch bestätigt.