Neu im "Club"

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perejil62

Re: Neu im "Club"

Beitrag von perejil62 »

Hallo zäme

Heute war ich beim Hausarzt und ich hatte, das Gefühl es interessiert ihn nicht :W
Er hat sich keine BZ-Werte angeschaut.
Ich müsse jetzt aufpassen, weiter Diät machen und im Oktober wieder HbA1c bestimmen lassen.

Fühle mich im Moment einfach nur traurig und wütend.
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hut
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Re: Neu im "Club"

Beitrag von hut »

Eher unglücklich, wenn der Eindruck entsteht, der Hausarzt interessiere sich nicht. Unabhängig von der Diabetesfrage, stellt sich die Frage, ob er der richtige Hausarzt ist. Ich vertrete die Meinung, dass die "Chemie" zwischen Arzt und Patient stimmen sollte.
Dass er bei den von dir beschriebenen Werten keinen "Diabetesalarm" auslöst, erachte ich als verständlich, dies sollte aber beim Patienten als Erklärung und nicht als Desinteresse ankommen.
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perejil62

Re: Neu im "Club"

Beitrag von perejil62 »

Lieber hut
Danke für deine Antwort.
Ich weiss, dass meine BZ-Werte eigentlich gut sind, aber dass ich fast keine KH esse und versuche noch mehr Bewegung in den Alltag zu bringen, hat sicher einen Einfluss auf die Werte.

Naja, wie ich mich kenne werde ich weiter machen wie bisher. Bis Oktober werde ich sicher noch ein paar Kilos abnehmen.
(Dünn sein, um jeden Preis ist ja inn. :evil: ) und mein HbA1c bei 5.5% hoffe ich, dann ist das Thema vorläufig vom Tisch, bis ich wieder normal Esse oder meine Betazellen komplett zerstört sind.

Ich verstehe es schon, dass ein HbA1c von 6.7% kein Grund ist, alle Hebel in Bewegung zu setzen und man mit gutem Gewissen in 3 Monaten nochmal kontrollieren kann.
Wütend hat mich die Aussage gemacht, als ich den HbA1c angesprochen habe: " Jetzt müssen Sie aufpassen und Diät halten".

Bin vermutlich zu diesem Thema sehr empfindlich, weil ich weiss, was auf mich zu kommt.

Bin im Hausarztmodell, aber je nach dem bin ich schnell aus diesem Modell draussen und überweise mich selber zum Endokrinologen.

Sorry, dass ich euch mit meinen "kleinen" Sorgen belaste.

Grüsse
perejil62
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hut
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Re: Neu im "Club"

Beitrag von hut »

Sorry, dass ich euch mit meinen "kleinen" Sorgen belaste.
Nun, so eine kleine Sorge ist es ja auch wieder nicht. ES geht ja darum, dass deine Lebensqualität nicht in den diätetischen Massnahmen ersäuft. Natürlich muss die Balance gefunden werden zwischen medikamentöser (ev. Insulin) Therapie und Ernährungsumstellung. Dazu ist ein Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient unumgänglich. Gegebenenfalls ist auch eine Ernährungsberatung angezeigt. In den modernen Ernährungsberatungen wird man instruiert, Substanzen (z.B. Kohlenhydrate) zu minimieren, ohne dabei einen Lebensqualitätsverlust einzugehen.
Hast du deinem Hausarzt schon mal den Vorschlag gemacht, dich an einen Spezialisten zu überweisen? Falls er dies nicht will, hast du die Möglichkeit, mit deinem Krankenversicherer Kontakt aufzunehmen, um von diesem direkt die Zustimmung für den Zuzug eines Spezialisten zu erwirken.
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Bradley

Re: Neu im "Club"

Beitrag von Bradley »

perejil62 hat geschrieben: Ich habe in meinen Akten nach geschaut und etwas gefunden, was mich etwas stutzig gemacht hat.
2007 hatte ich eine Lebensmittelvergiftung und es wurde das C-Peptid und Insulin im Blut bestimmt, beide Werte waren erhöht. Vor vier Jahren wurde mir ein Nüchtern BZ gemessen beim Arzt und dieser war 3.3 mmol/l. Ich denke, dass sich bei mir die Betazellen erschöpfen :( , weil sie zu heftig gearbeitet haben.
Durch meine KH Reduktion können sie sich aber wieder etwas erholen und wieder normal funktionieren, nur weiss ich nicht wie lange dies hinhält.

Was meint ihr dazu?

L.G.
perejil
Mach dir aus diesen Daten noch keinen Kopf. Grundsätzlich würde ich einer einzelnen Messung nicht zuviel Gewicht beimessen, insbesondere wenn sie unter besonderen Umständen wie einer Lebensmittelvergiftung gemacht wurden. Ich bin kein Mediziner, aber ich kann mir vorstellen, dass bei dir an dem Tag noch einige andere Messwerte ausserhalb der Norm gewesen sind ;)

Grundsätzlich und vereinfacht gesagt ist es so, dass sich eine Insulinresistenz brechen lässt. Inwiefern sich Betazellen wieder erholen weiss ich nicht.
Bei mir war es ja so, dass ich 177 kg gewogen habe, Janumed geschluckt und 42 Einheiten Insulin gespritzt habe. Ich habe mich dann informiert, wie man die Insulinresistenz brechen kann. Es gibt eigentlich zwei Varianten, die eine ist eine radikale Hungerdiät und die andere ist den Insulinbedarf grundsätzlich zu senken.
Die Hungerdiäten wurden alle unter ärztlicher Aufsicht vorgenommen - also nichts für den Heimgebrauch.

Der andere Weg hat bei mir aber geklappt. Dazu ist es wichtig zu verstehen für was Insulin im Körper benötigt wird. Vereinfacht ausgedrückt ist Insulin der Schüssel der die Zellen für den Zucker aufsperrt. Fettzellen z.B. brauchen Insulin um Zucker aufnehmen zu können, ohne Insulin geht es nicht. Insulin kann auch die Aufnahme von Zuckern in Muskelzellen ermöglich, aber es ist da nicht notwendig. Wenn Muskeln arbeiten sind sie in der Lage Zucker ohne Insulin aufnehmen zu können, dieser Effekt hält auch bis zu einem Tag nach sportlicher Betätigung an. Ergo, wenn du sehr aktiv bist, kann der Körper einen sehr grossen Teil vom Zucker ohne Insulin verwerten und deine Bauchspeicheldrüse wird automatisch entlastet.
Ich würde dir aus eigener Erfahrung diesen Weg empfehlen - bedingt eine grosse Umstellung, aber du wirst es kaum schaffen langfristig die KH-Aufnahme einzuschränken, mir jedenfalls war der Preis definitiv zu hoch. Die leckersten Dinge sind nun mal mit KH :)
perejil62

Re: Neu im "Club"

Beitrag von perejil62 »

Hallo Bradley

In der Zwischenzeit hatte ich Kontakt mit einer Endokrinologin und an handen meiner bisherigen BZ-Werte bezweifelt sie, dass ich einen DM habe.
Nun soll ich normal Essen und 2 h nach dem Essen den BZ messen, wenn dieser zwischen 8 und 9 mmol/l wäre, soll ich nicht bis Oktober warten, sondern weitere Schritte zur Diagnostik einleiten.

Jetzt ist es so, dass ich wieder etwas mehr KH esse, aber ich habe mich auch an die KH-Reduktion gewöhnt und esse viel bewusster KH als noch vor knapp 2 Monaten, dazu kommt, dass ich im Moment sehr viel Rad fahre. Meine BZ-Werte sind immer im Normalbereich, auch wenn ich mir mal ein Softeis oder ein Stücken Kuchen gönne.

Ich werde das ganze im Auge behalten und bin gespannt wie es sich entwickelt, aber ich glaube ich komme vorläufig mit einem blauen Auge davon und bin sicher vor gewarnt, dass ich irgendwann (hoffentlich noch lange nicht) mit DM Typ 2 konfrontiert werde.

Es hat mir sehr geholfen hier eure Beiträge zu lesen und vieles aus der Sicht von Betroffenen zu sehen.

Ganz liebe Grüsse
perejil
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hut
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Re: Neu im "Club"

Beitrag von hut »

Besten Dank für deine Rückmeldung, perejil

Auch wenn bei dir kein Diabetes vorliegt, bist du in unserem Forum weiterhin herzlich willkommen. Wir haber ja auch die Kategorie "Diabetesinteressierte" :lol:
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perejil62

Re: Neu im "Club"

Beitrag von perejil62 »

Danke hut

Ich finde euer Forum sehr gut und für mich ist es sehr spannend und lehrreich hier zu lesen.
Sehe vieles von einer anderen Seite ;)

So schnell werdet ihr mich vermutlich nicht los :D
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