Pubertät - vom Bärenhunger bis zum Wunsch nach viel Muskeln

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Carmen75
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Pubertät - vom Bärenhunger bis zum Wunsch nach viel Muskeln

Beitrag von Carmen75 »

Hallo zusammen

Unser Sohn ist 14 Jahre alt und hat die Diagnose Diabetes Typ 1 seit etwas mehr als 1.5 Jahren. Er hat von Beginn weg seine Krankheit gut akzeptiert. Momentan spielen seine Hormone verrückt - er verhält sich rebellisch. Er wächst stark und der Stimmbruch kündet sich an. Pickel schleichen sich ins Gesicht. Unter anderem hat er aber auch diese unglaublichen Hungerattacken, welche ich nur zu gut von seinem älteren Bruder kenne.

Bei ihm stellt sich nun aber die Frage: "Wie begegne ich diesem Bedürfnis?" Hat jemand Erfahrung und kann mir mit guten Tipps helfen?
Alle unsere Kinder sind schlank. Sie klagen eher ab und an, dass sie zu dünn sind.

Und wenn ich grad dabei bin. Es ist bei uns in der Umgebung in dieser Altersgruppe gerade sehr trendy, regelmässig ins Gym zu gehen und zu Hause mit kalorienreichen Shakes (inkl. Proteinpulver) nachzuhelfen. Wie verträgt sich das mit einem Diabetes Typ 1? Bislang darf er noch nicht gehen und nichts nehmen. Er ist im FC und hat mit den zusätzlichen Sportstunden an der Kantonsschule grundsätzlich ausreichend Bewegung. Der Ruf nach Gym wird aber täglich lauter.

Ich bin um jede Rückmeldung dankbar.

Herzlich
Carmen
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Herr_Koch
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Re: Pubertät - vom Bärenhunger bis zum Wunsch nach viel Muskeln

Beitrag von Herr_Koch »

Da spricht sicher nichts dagegen, viele Diabetiker betreiben Kraftsport. Ich zwar nicht, aber ich weiss, dass es sie gibt. ;)
Misst dein Sohn den BZ mit einem Sensor? Das würde vieles erleichtern in einer neuen Situation wie dieser. Meine (bescheidene) Erfahrung mit Sport ist, dass der Zucker während der Anstrengung eher steigt. Der Abfall droht dann danach. Wie es mit der KH- und Proteinzufuhr idealerweise zu machen ist, würd ich bei einer Fachperson fragen. Und dann halt dementsprechend handeln, dass es sich mit dem DM verträgt. Proteine sind idR kein Problem, allerdings gibts ja Leute, die auch diese mit einem gewissen Anteil an Insulin abdecken müssen ... das muss man testen.
Es ist für die Akzeptanz der Krankheit sicher gut, wenn ihr dem Ganzen offen und positiv gegenüber steht. Mit Diabetes ist fast alles möglich, es bedarf lediglich bei gewissen Dingen etwas mehr Vorbereitung.
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Mick
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Re: Pubertät - vom Bärenhunger bis zum Wunsch nach viel Muskeln

Beitrag von Mick »

Hallo Carmen

Dies mit den Hungerattacken kenne ich zu gut. Wenn der BZ gut eingestellt ist und die Kohlenhydratschätzung beherrscht denke ich sollte das kein Problem sein. Ich selber konnte bis anhin alles essen was ich wollte... Ich denke es ist vorallem wichtig trotz den Hungerattacken das ganze Essen zu schätzen und mit der richtigen Menge Insulin abzudecken.

Bezüglich den Eiweissshakes habe ich keine Erfahrung. Was ich mir vorstellen kann ist, dass diese Shakes Zucker enthalten, dies müsste dann wie die üblichen Lebensmittel betrachtet werden. Eben so kann Eiweiss die Aufnahme von Kohlenhydrate im Körper verzögern und erst mehrere Minuten bis Stunden nach dem Konsum des Lebensmittels im Blutzucker bemerkbar machen. Ich denke da muss dein Sohn selber ausprobieren, wie sein Körper auf dieses Eiweiss reagiert.
Vielleicht hat da aber auch jemand mehr Erfahrung als ich.

Allgemein habe ich bei mir festgestellt, dass ich sehr auf Sport reagiere (starke Senkung des BZ), daher vertrage ich wärend und nach dem Sport gut ein paar Kohlenhydrate. Dies ist aber von Person zu Person anders.

Gruss Michael
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