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Hallo Zusammen

ich habe wieder einmal eine Frage und zwar wenn ich am Morgen aufstehe und nicht Frühstücke, dann um 9 Uhr beim Znüni wieder messe, dann ist mein BZ höher als nach dem Aufstehen. Und das auch bei Werten von z.B. 10mmol. Wie kann das sein? Ist das "normal"?

Vielen Dank für eure Antworten!
Gruss Mick

Grundsätzlich schaltet unser Körper in den frühen Morgenstunden auf "Leistungsmodus" um, das bedeutet, dass die Leber vermehrt Glucagon als "Treibstoff" ausschüttet. Ist der Blutzuckerspiegel tief (z.B. nach einer nächtlichen Hypoglykämie) wird um so mehr Glucagon ausgeschüttet. Wenn du kein Frühstück einnimmst, kann dein Köper deine Leber beauftragen, mehr Glucagon zu produzieren, damit genügend Treibstoff für den "Leistungsmodus" vorhanden ist. Dies könnte erklären, dass dein BZ auch ohne Frühstück beim Znüni höher ist, als beim Aufstehen. Falls du bis zum Znüni eine körperlich anstrengende Tätigkeit ausübst, kann dies den Ruf deines Körpers nach mehr Treibstoff aus der Leber verstärken.
Du merkst, ich schreibe dies in der "Kann-Form", weil es eine mögliche Erklärung sein könnte. Ich empfehle dir, diese Frage bei Gelegenheit mal deinem Diabetologen zu stellen.

Kenne das Phänomen auch. Aber nicht jeden Morgen. Bemerkt hab ichs das erste Mal bei einem Arzttermin. Daheim gabs nen Nüchternwert von wunderbaren 4,6 oder so, in der Praxis hatte ich plötzlich 6,3 oder sowas. Hab dann mit meinem Gerät nachgemessen, hat sich bestätigt. Obwohl ich nichts gegessen habe ... war etwas frustrierend.

Der Blutzucker bleibt grundsätzlich (fast) nie konstant. Den der Körper hat verschiedene Abläuf, wie er die Glucose im Blut verwendet. Ein Teil verbraucht er direkt in allen Zellen des Körpers. (Das Gehirn braucht ganze 75% der aufgenommenen Glucose direkt) Der Rest der Glucose wird mittels verschiedener Vorgänge im Körper gespeichert. Der Körper kann in Situationen in denen er darauf angewiesen ist, auf diese Vorräte zurück greifen. Dieser Vorgang wird z.B. durch Adrenalin und durch das Hormon Glucagon gefördert. Wie von hut schon erklärt, steigt die Ausschüttung von Glucagon am Morgen und wird zusätzlich durch Hypos in der Nacht und langen Phasen ohne Nahrungszufuhr verstärkt.
Den selben Vorgang kannst du bei Stress beobachten. Dann wird der Vorgang aber nicht durch Glucagon hervorgerufen, sondern durch die Ausschüttung von Adrenalin.

Ich hoffe ich konnte mehr oder weniger verständlich erklären, warum der Blutzucker kontinuierlich steigt und sinkt.

Dieses Phänomen kenne ich sehr gut.
Wenn ich ohne Frühstück aus dem Haus gehe, steigt mein BZ in astronomische Höhen... tja, so zwinge ich mich zu frühstücken, einfach, weil's mir danach besser geht...