Kostenübernahme FreeStyle Libre Flash-Glukose-Monitoring
Verfasst: Di 27. Sep 2016, 08:23
DIE FOLGENDEN AUSFÜHRUNGEN GELTEN FÜR DIE SCHWEIZ!
Die Frage der Kostenübernahme für das Glukose-Masssystem FreeStyle Libre durch die Krankenversicherer löst an verschiedenen Orten Diskussionen und Unklarheiten aus.
Die kontinuierliche Glukosemessung (CGM) ist auf der Mittel- und Gegenständeliste (MiGeL http://www.bag.admin.ch/themen/krankenv ... ml?lang=de) enthalten. Gemäss Position 21.05 der MiGeL wird das CGM unter folgenden Bedingungen finanziert:
• HbA1C-Wert gleich oder höher als 8 % und/oder bei schweren Hypoglykämien Grad II oder III oder bei schweren Formen von Brittle Diabetes mit bereits erfolgter Notfallkonsultation und/oder Hospitalisation
• Verschreibung nur durch Fachärzte für Endokrinologie/Diabetologie, die in der Anwendung der CGM Technologie ausgebildet sind. Nach Ablauf der ersten 6 Monate ist eine Neubeurteilung durch den behandelnden Arzt erforderlich
• • Bei einer Anwendungsdauer von mehr als 6 Monaten ist auf eine ärztliche Begründung hin eine vorgängige Kostengutsprache des Versicherers erforderlich
Diese Kriterien können nicht 1:1 auf das FreeStyle Libre übertragen werden, da es sich nicht um ein CGM, sondern um ein FGM (Flash-Glukose-Monitoring) handelt. Das FreeStyle Libre ist kein Ersatz für ein CGM, sondern ersetzt die herkömmlichen Blutzuckermessungen mittels Messstreifen. Die Aussagekraft der Messung ist jedoch erheblich höher. Bei einem durchschnittlichen erwachsenen Diabetesbetroffenen mit täglich 7-8 Blutzuckermessungen werden mit dem FreeStyle Libre jährlich rund Fr. 1‘000.- eingespart.
Das FGM wurde noch nicht in die MiGeL aufgenommen, die Leistungspflicht der Krankenversicherer ist deshalb nicht festgelegt. Ein entsprechender Antrag beim BAG (Bundesamt für Gesundheitswesen) ist hängig, die Antragsbearbeitung dauert erfahrungsgemäss 12-24 Monate.
Unterschied kontinuierliche Blutzuckermessung (CGM) und Flash-Glukose-Monitoring (FGM; FreeStyle Libre) Quelle: ARS MEDICI 16/2016
Bei der kontinuierlichen Glukosemessung (CGM) wird über eine dünne Nadel im Unterhautfettgewebe bis zu 1400 Mal täglich der Blutzucker gemessen. Der Patient erfährt so kontinuierlich, wie sich seine Glukosewerte im gesamten Tages- und Nachtverlauf verändern. Er wird alarmiert, wenn Unter- oder Überzuckerungen drohen. Ganz ohne die Messung mit Teststreifen kommen Patienten mit einem CGM-System aber nicht aus. Das CGMS bestimmt die Werte im Unterhautfettgewebe, und dieser Messort hat eine Verzögerungszeit von 10 bis 20 Minuten zum im Blut gemessenen Wert. Darum wird empfohlen, vor jeder Insulingabe den Blutzucker zusätzlich zum CGMS-Wert zu ermitteln.
Auch beim Flash-Glukose-Monitoring (FGM; FreeStyle Libre) befindet sich der Sensor im Unterhautfettgewebe, aber die Software des Systems arbeitet mit einem Algorithmus, der die gemessenen Werte umrechnet, sodass sie annähernd mit denen im Blut übereinstimmen sollen. Das Kalibrieren mittels konventioneller Blutglukosemessungen ist beim FGM in der Regel weder nach dem Einsetzen der Sonde noch während der bis zu zweiwöchigen Nutzungsdauer notwendig. Allerdings wird auch bei FGM dazu geraten, in bestimmten Situationen eine Blutzuckermessung per Teststreifen vorzunehmen, zum Beispiel, um eine vom Sensor berichtete Hypoglykämie zu bestätigen, oder in Phasen mit rasch schwankenden Glukosespiegeln. Während ein CGMS die Daten kontinuierlich an einen Empfänger sendet, ist dies beim FGM nicht der Fall. Hier werden die Daten bis zum Auslesen im Sensor gespeichert. Damit werden zu tiefe oder zu hohe Blutzuckerwerte zwar aufgezeichnet, der Diabetiker wird aber nicht alarmiert, wie dies bei einem CGMS der Fall ist.
Die Frage der Kostenübernahme für das Glukose-Masssystem FreeStyle Libre durch die Krankenversicherer löst an verschiedenen Orten Diskussionen und Unklarheiten aus.
Die kontinuierliche Glukosemessung (CGM) ist auf der Mittel- und Gegenständeliste (MiGeL http://www.bag.admin.ch/themen/krankenv ... ml?lang=de) enthalten. Gemäss Position 21.05 der MiGeL wird das CGM unter folgenden Bedingungen finanziert:
• HbA1C-Wert gleich oder höher als 8 % und/oder bei schweren Hypoglykämien Grad II oder III oder bei schweren Formen von Brittle Diabetes mit bereits erfolgter Notfallkonsultation und/oder Hospitalisation
• Verschreibung nur durch Fachärzte für Endokrinologie/Diabetologie, die in der Anwendung der CGM Technologie ausgebildet sind. Nach Ablauf der ersten 6 Monate ist eine Neubeurteilung durch den behandelnden Arzt erforderlich
• • Bei einer Anwendungsdauer von mehr als 6 Monaten ist auf eine ärztliche Begründung hin eine vorgängige Kostengutsprache des Versicherers erforderlich
Diese Kriterien können nicht 1:1 auf das FreeStyle Libre übertragen werden, da es sich nicht um ein CGM, sondern um ein FGM (Flash-Glukose-Monitoring) handelt. Das FreeStyle Libre ist kein Ersatz für ein CGM, sondern ersetzt die herkömmlichen Blutzuckermessungen mittels Messstreifen. Die Aussagekraft der Messung ist jedoch erheblich höher. Bei einem durchschnittlichen erwachsenen Diabetesbetroffenen mit täglich 7-8 Blutzuckermessungen werden mit dem FreeStyle Libre jährlich rund Fr. 1‘000.- eingespart.
Das FGM wurde noch nicht in die MiGeL aufgenommen, die Leistungspflicht der Krankenversicherer ist deshalb nicht festgelegt. Ein entsprechender Antrag beim BAG (Bundesamt für Gesundheitswesen) ist hängig, die Antragsbearbeitung dauert erfahrungsgemäss 12-24 Monate.
Unterschied kontinuierliche Blutzuckermessung (CGM) und Flash-Glukose-Monitoring (FGM; FreeStyle Libre) Quelle: ARS MEDICI 16/2016
Bei der kontinuierlichen Glukosemessung (CGM) wird über eine dünne Nadel im Unterhautfettgewebe bis zu 1400 Mal täglich der Blutzucker gemessen. Der Patient erfährt so kontinuierlich, wie sich seine Glukosewerte im gesamten Tages- und Nachtverlauf verändern. Er wird alarmiert, wenn Unter- oder Überzuckerungen drohen. Ganz ohne die Messung mit Teststreifen kommen Patienten mit einem CGM-System aber nicht aus. Das CGMS bestimmt die Werte im Unterhautfettgewebe, und dieser Messort hat eine Verzögerungszeit von 10 bis 20 Minuten zum im Blut gemessenen Wert. Darum wird empfohlen, vor jeder Insulingabe den Blutzucker zusätzlich zum CGMS-Wert zu ermitteln.
Auch beim Flash-Glukose-Monitoring (FGM; FreeStyle Libre) befindet sich der Sensor im Unterhautfettgewebe, aber die Software des Systems arbeitet mit einem Algorithmus, der die gemessenen Werte umrechnet, sodass sie annähernd mit denen im Blut übereinstimmen sollen. Das Kalibrieren mittels konventioneller Blutglukosemessungen ist beim FGM in der Regel weder nach dem Einsetzen der Sonde noch während der bis zu zweiwöchigen Nutzungsdauer notwendig. Allerdings wird auch bei FGM dazu geraten, in bestimmten Situationen eine Blutzuckermessung per Teststreifen vorzunehmen, zum Beispiel, um eine vom Sensor berichtete Hypoglykämie zu bestätigen, oder in Phasen mit rasch schwankenden Glukosespiegeln. Während ein CGMS die Daten kontinuierlich an einen Empfänger sendet, ist dies beim FGM nicht der Fall. Hier werden die Daten bis zum Auslesen im Sensor gespeichert. Damit werden zu tiefe oder zu hohe Blutzuckerwerte zwar aufgezeichnet, der Diabetiker wird aber nicht alarmiert, wie dies bei einem CGMS der Fall ist.