Mal wieder "Ferien" vom Diabetes

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Re: Mal wieder "Ferien" vom Diabetes

Beitrag von SPERRZONE »

Herr_Koch hat geschrieben: immer wenn ich in den Ferien bin, sinkt mein Insulinbedarf wie durch Zauberhand.
genau das gleiche stelle ich auch immer wieder fest. ich denke, es kommt auch ganz signifikant darauf an, was man beruflich macht und was man im urlaub macht.
wenn man z.b. als bauarbeiter im urlaub am strand liegt, so dürfte diese aussage wohl weniger zutreffen. wenn man jedoch als informatiker im urlaub wandern geht, dann umso mehr.
ich sitze den ganzen tag am computer, im büro wie auch zuhause. d.h. ich hab im Alltag eher wenig bewegung. im urlaub gehe ich meist fotografieren, sehr oft auch in grossen stillgelegten gebieten wie z.B. in alten Kasernen oder Militärflugplätzen, wo man schnell mal ein paar Kilometer spaziert. Und das mit der schweren Fotoausrüstung.
Da musste ich schon öfters mal zum Traubenzucker greifen, obwohl ich im Urlaub grundsätzlich die Basis um 20%-30% reduziere und für Kekse zwischendurch nicht spritze.
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Herr_Koch
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Re: Mal wieder "Ferien" vom Diabetes

Beitrag von Herr_Koch »

Als Bürogummi hab ich natürlich auch mehr Bewegung, klar. Und in den letzten Ferien in Berlin sowieso, da renn ich auch rum und fotografier die Stadt an allen Ecken ;)
Aber s passiert mir auch sonst. Letzten Sommer war ich mit meiner Freundin in Nizza und selbst da hab ich kaum was gebraucht. Mehr als kurze Spaziergänge in die Stadt oder an den Strand gabs da nicht.
Ich könnte natürlich auch mal versuchen, obs hier mit kurzen Spaziergängen auch so wär ... aber da hab ich noch so nen Schweinehund in mir, der immer gern aufs Tram geht. ;)
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Re: Mal wieder "Ferien" vom Diabetes

Beitrag von sonnenblume »

Das finde ich jetzt aber witzig, bei meinem Sohn steigt der Insulinbedarf in den Ferien an. Wenn dann die Schule wieder beginnt, muss ich zünftig zurückfahren mit dem Insulin. Das heisst dann wohl, dass er in den Ferien Stress hat und Schule die perfekte Erholung für ihn ist. :mrgreen: Ich hoff mal,dass das nicht an seiner Mutter liegt... :RR :RR
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Re: Mal wieder "Ferien" vom Diabetes

Beitrag von Herr_Koch »

Das lässt nun natürlich Platz für Mutmassungen ;)
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Re: Mal wieder "Ferien" vom Diabetes

Beitrag von hut »

@Sonnenblume
Ich hoffe ja wirlich nicht, dass Freien für deinen Sohn Stress bedeuten! :RR
Es ist ja wirklich interessant, wie jeder Diabetesbetroffene auf unerklärliche Weise wieder völlig anders auf Situationen reagiert.
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Re: Mal wieder "Ferien" vom Diabetes

Beitrag von SPERRZONE »

ich finde beide schilderungen, von Sonnenblume wie auch von Herr_Koch sehr interessant.

@Sonnenblume: ich kenne ja deinen sohn und sein verhalten nicht, aber wenn er in der schule aktiv ist, in den pausen rumrennt, abends mit freunden fussball spielt etc., und dann im urlaub eher ruhig die freizeit geniesst, dann wird er wohl in der tat in den ferien mehr insulin brauchen.

@Herr_Koch: es kann durchaus sein, dass die tatsache, im urlaub zu sein, also weg von zuhause, und den job mal vergessen zu können, eine reduktion des insulinbedarfes bewirkt. insofern kann es auch sein, dass zuhause mal auf's tram zu verzichten keine änderung ergibt. es gibt ja zwei arten von stress, den "eustress" (guter stress) und den "distress" (schlechter stress). ersterer nimmt man nicht als stress wahr, der zweite ist der, den mal allgemein als "stress" bezeichnet und entsprechend wahrnimmt. ich weiss allerdings nicht, inwiefern sich die beiden stressarten auf den insulinbedarf auswirken (naja, das wird wohl auch wieder bei jeder person anders sein).
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Re: Mal wieder "Ferien" vom Diabetes

Beitrag von sonnenblume »

@Sperrzone: Es ist in der Tat so, dass mein Sohn in der Schule sehr aktiv ist. Ausserdem ist er dann auch im Unihokey und ständig mit Gspähnli oder unseren vielen Tieren beschäftigt. In den Ferien kommts einwenig aufs Programm an. Natürlich braucht er auf einer Wanderung auch weniger Insulin. Generell hat er's aber in den Ferien eher ruhiger und macht weniger, da hast du recht. Es sind eh 2 Paar verschiedene Schuhe ein Kind mit Diabetes einzustellen oder ein Erwachsener, deshalb liegen auch die Toleranzbereiche des HbA1c beim Kind höher als beim Erwachsenen. Die Aktivitäten sind oft schwer vorhersehbar. Mal hüpft er nach dem Essen wie verrückt auf dem Trampolin, dann habe ich sicher eher mehr Bolus abgegeben und ich muss ihn bremsen. Oder mal hat er mit einem Gspähnli zum tschutten abgemacht, ich reduziere den Essensbolus und dann sagt das Gspähnli ab und er sitzt eine Stunde rum und liest. Es ist manchmal schon deprimierend zu sehen wie man alles gibt, Nacht für Nacht aufsteht zum Messen und allenfalls korrigieren damit er morgens einen guten Start in den Tag hat und das HbA1c immer gleich bleibt. Gut, bei Tobias ist es immer sehr gut (laut Diabetologen). Er ist meistens 7 und er dürfte für sein Alter 7,5 haben. Wenn ich dann von Erwachsenen höre das sie im 5-er Bereich sind gibt mir das schon zu denken. Ich weiss aber, dass es eben bei Kindern sehr schwer ist, auch wegen Wachstum, Hormonen etc.eine stabile Einstellung zu haben. Ich will aber zufrieden sein weil ich mit ruhigem Gewissen sagen kann, dass ich alles gebe und mir kein besseres HbA1c mit Hypos erkaufen will. Ich denke, es ist das Wichtigste - auch für die erwachsenen Diabetiker - überzeugt zu sein, sein Bestes zu geben. Dann ist auch der Wert zweitrangig. Glg
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Re: Mal wieder "Ferien" vom Diabetes

Beitrag von hut »

Da gehe ich mit dir einig, Sonnenblume, dass es nicht im Interesse von Tobias liegen kann, sich mit aller Gewalt einen tieferen HbA1c zu erzwingen. Ich kann es gut nachvollziehen, dass es manchmal ein Frust ist, wenn man als Mutter alles gibt und trotzdem nicht die gewünschten Werte erreicht. Wie du aber völlig richtig feststellst, kann ein Kind kaum so stabil eingestellt werden, wie ein Erwachsener. Ganz wichtig scheint mir, dass ein Kind trotz Diabetes ein ganz normales Kind sein kann, welche halt einige sachen beachten muss.
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Re: Mal wieder "Ferien" vom Diabetes

Beitrag von Herr_Koch »

Wenn ich dann von Erwachsenen höre das sie im 5-er Bereich sind gibt mir das schon zu denken. Warum? Abgesehen von denen, die sich halb ein Bein ausreissen dafür und oft mit Hypos kämpfen, ists ja gut, wenn man einen tiefen Wert hinkriegt. Es ist nicht das Alleinseligmachende, aber wenns klappt, dann freut das. Dank meinem 5,2er darf ich auch seltener zum Arzt. Find ich zusätzlich positiv ;)

Wichtig ist aber eine stabile, gute Einstellung. Und die hat dein Sohn ja offensichtlich.
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Re: Mal wieder "Ferien" vom Diabetes

Beitrag von SPERRZONE »

Es freut mich zu hören, dass das HbA1c bei Tobias gemäss Diabetologen sehr gut ist. Das ist die Hauptsache. Ob 5 oder 7 spielt wohl keine Rolle, da beides im grünen Bereich liegt. Insofern herzliche Gratulation an Euch beide für diese gute Einstellung. Ich selber hab seit einigen Jahren schon erhebliche Probleme, das HbA1c unter 8 zu bekommen :cry:
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