Nochmal ein Steinbockhufreh

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ondi

Nochmal ein Steinbockhufreh

Beitrag von ondi »

Ondis 11.11.11 — :W

Das war auch ohne Tröten (bin ja nicht mehr Gugger) ein denkwürdiger 11. November 2011.

Morgens erwachte ich viel zu früh, weil mir kalt war — mein Vermieter macht auf Klimaschutz und heizt nur spärlich; dann kann es vorkommen, dass ich schon um 4 Uhr wach werde, weil ich (im Bett!) kalt habe.

Der Arbeitstag aber toppte das noch. Mit meinem ausgewachsenen Pfnüsel/Schnupfen :shock: wäre ich am liebsten daheim an der Wärme geblieben. Um 10.30 fing in der Grüze die Arbeit an. Normal wäre ich um 19 Uhr dann in der Lage gewesen, mich ins Wochenende zu verabschieden.

Aber für einen Kaffeefirma-Schmuckprospekt (im Pflichtprogramm für mich an diesem Abend) musste ich noch 4 Stunden Überzeit (bis 23 Uhr) anhängen. :? Dann den Rapport machen, den Compi hinunterfahren — und noch 2 Kilometer Fussweg mit Kuhnagel an den Fingern (oder Steinbockhufrehen) in der Nacht nach Hause.

Und jetzt bin ich noch nicht einmal müde; wahrscheinlich weil ich so genau darauf achten musste, dass am Prospekt (48 Seiten) nichts falsch ist. Ich finde, als betagter Diabetiker sollte man nicht solche Arbeitszeiten haben. Jetzt habe ich gerade den BZ gemessen, weil ich mich fast etwas hypomässig fühle nach dem Fussweg. Aber es geht: 5,4 Millimol — das ist ein ziviler Wert. Nichtsdestotrotz werde ich schon noch ein paar Vollkornknäckes mit Käse und Kaffee runterschletzen, auch wenns schon Mitternacht ist. Morgen ist ja Samstag. — Auch nächste Woche habe ich noch Abenddienst, aber kaum mehr einen 12-stündigen! :twisted:
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Herr_Koch
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Re: Nochmal ein Steinbockhufreh

Beitrag von Herr_Koch »

Kann dir nachfühlen. Ich muss am Donnerstag 76 Seiten abliefern, kaum die Hälfte ist fertig und s schaut auch nicht so aus, wie wenn sich da gross was ändert übers Wochenende. ;)
ondi

Re: Nochmal ein Steinbockhufreh

Beitrag von ondi »

@ Herrn Koch
Du scheinst auch gelegentlich unter Zeitdruck zu leiden; vielleicht auf eine kreativere Weise. Ich muss nicht Texte verfassen, bin nicht so was wie Schriftsteller. Meine Aufgabe ist es, sprachliche, typografische und in beschränktem Umfang produktionstechnische Mängel zu erkennen und diese beheben zu lassen.

Das muss auf die Deadline hin komplett sein, sonst stürmen mir die Leute ins Büro. Und wer den Auftrag gibt, hat offenbar das Recht, noch in letzter Minute umfassende Änderungen zu verlangen.

Dieser letzte Aspekt ist seit Langem in Expansion und macht es schwierig, Planung und Termine im Griff zu behalten. Da höre ich mir manchmal abends noch beruhigende Worte von Dr. Joseph Murphy, Pierre Franckh, Rhonda Byrne oder Bärbel Mohr an, die einem sagen, solange man an sich selbst glaube und an seine Fähigkeiten, werde alles nur besser. In letzter Zeit war ich zu oft ein Sofahärdopfel; das will ich definitiv ändern und wieder oft nach draussen gehen und mich bewegen — ist ja das, was Zuckerkranke wirklich sollten.
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Herr_Koch
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Re: Nochmal ein Steinbockhufreh

Beitrag von Herr_Koch »

Ich muss auch nicht schreiben, bin der, ders in ne Form bringen muss. Also wie du. ;)
Wenn ichs selbst schreiben würde, würds wenigstens fertig ;)
Zeitdruck gibts bisweilen, das stimmt. Aber solange ich nicht Schuld daran bin und mein Möglichstes dafür mache, dass es dennoch klappt, leide ich nicht wahnsinnig.

Kunden haben leider immer recht und seltenst ne Ahnung. Eine böse Kombination.

Ich hab mir angewöhnt, mich nicht mehr gross stressen zu lassen deswegen. Ändern kann ichs ja eh nicht. Mein Kollege neben mir im Büro staunt jeweils, wie ich so gelassen bleiben kann ... aber ja, Stress und Aufregung sind für den Blutzucker ja auch nicht förderlich. Hat also durchaus medizinische Gründe. ;)
ondi

Re: Nochmal ein Steinbockhufreh

Beitrag von ondi »

Was das Thema «Stress und Blutzuckerwerte bei Diabetikern» betrifft:

Am 31. Oktober hat ein Frauenfelder Arzt im Kantonsspital Winterthur darüber referiert, was bei seinen empirischen Nachforschungen zu diesem Thema herausgekommen ist. Der Vortrag interessierte mich. Er unterzog Probanden akuten Stresssituationen, die aber weniger als eine Stunde dauerten. Sie waren mit fortlaufend messenden Geräten verbunden. Ich kam ein paar Minuten zu spät für den Anfang des Vortrags. Aber sein Fazit lautete kurz gefasst etwa so:

— Kurzzeitiger und akuter Stress hat kaum Auswirkungen auf den BZ; er variiert dann nur etwa um 1 mmol. Das betreffe sowohl Situationen wie Prüfungen wie auch starke Reize wie Fahrten auf einer Achterbahn.

— Nicht getestet wurde der chronische Stress; der Arzt führte aus, solcher permanenter Stress sei sehr übel. Er führe zu Depressionen, Burnout und (bei DM besonders von Bedeutung) zum Vernachlässigen der Gesundheitsregeln. Damit gleite der Diabetiker dann ab, und sein Krankheitszustand verschlechtere sich signifikant.
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swissphoenix
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Re: Nochmal ein Steinbockhufreh

Beitrag von swissphoenix »

dauerstresss ist für niemanden wirklich gesund, leider ist man heutzutage auf arbeit oft immer in einer dauerstress situation da die termine immer kürzer werden die arbeit mehr und das personal weniger.
Wer mich sucht der wird mich bei Twitter finden @swissphoenix_ch oder auch auf facebook
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Herr_Koch
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Re: Nochmal ein Steinbockhufreh

Beitrag von Herr_Koch »

Hatte mal privat etwas belastende Probleme. In dieser Zeit hatte ich enorme Mühe, meinen BZ unterhalb von 6 zu bringen, was normalerweise Alltag ist. Als sich die Probleme in Wohlgefallen aufgelöst haben, hats auch mit dem BZ wieder geklappt ...
Knirps
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Re: Nochmal ein Steinbockhufreh

Beitrag von Knirps »

Hallo ondi an diesem Stresstest habe ich wohl auch mitgemacht,
und diese Auswirkung von 1mmol/l kann ich nicht wirklich
nachvollziehen bzw. ich habe bei mir festgestellt, dass der BZ
sehr stark ansteigt, auch bei kurzer Stressdauer. Aber sowas im
Alltag zu testen wäre wohl sehr schwierig.
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